Top-Gaming-Marken sehen sich 2025 Zollrisiken gegenüber

Die Handelspolitik der Trump-Regierung betrifft amerikanische Verbraucher jetzt direkt, und in den kommenden Monaten könnten noch spürbarere Auswirkungen folgen. Als diese Maßnahmen im März erstmals eingeführt wurden, warnten Wirtschaftsanalysten vor möglichen Preiserhöhungen und Lieferkettenproblemen, die alles von Spielkonsolen über physische Spielemedien bis hin zu Zubehör beeinflussen könnten.
Im April führte das Weiße Haus umfassende Zölle von 10 % auf Importe aus allen Handelspartnern ein, gefolgt von sogenannten "Vergeltungszöllen" gegen über 50 Nationen. Auf ihrem Höhepunkt wurden chinesische Importe mit 145 % belegt, bevor die Sätze im Mai vorübergehend auf 30 % gesenkt wurden.
Während sich die Zolllandschaft weiterhin dynamisch entwickelt und schwer zu überblicken ist, zeichnet sich eine Konsequenz deutlich ab: Diese Politik verändert bereits den Videospielsektor. Branchenführer wie Sony, Microsoft und Nintendo bewerten Preisanpassungen, prüfen ihre Fertigungsnetzwerke neu und bereiten sich auf ein volatiles Geschäftsumfeld vor.
Wichtige Spielemarken
Branchenriesen wie Sony, Microsoft und Nintendo könnten diesen wirtschaftlichen Gegenwind dank beträchtlicher finanzieller Ressourcen und anpassungsfähiger Produktionsnetzwerke besser standhalten als die meisten anderen. Langanhaltende Zölle werden jedoch unweigerlich zu Verbraucherpreiserhöhungen führen, die selbst diese Unternehmen nicht auf Dauer vermeiden können.
Sony
Sonys Reaktion auf die neuesten US-Zölle war bemerkenswert verhalten. Trotz eines signifikanten Kurssturzes nach den Vergeltungsmaßnahmen im April hat das Mutterunternehmen von PlayStation die US-Produktpreise noch nicht angepasst.
Allerdings zeigen sich bereits Warnsignale. Sony hat die PS5-Preise auf den europäischen, britischen, australischen und neuseeländischen Märkten bereits erhöht und beruft sich auf "schwierige wirtschaftliche Rahmenbedingungen, einschließlich hoher Inflation und Währungsschwankungen." CFO Lin Tao kürzlich darauf hin, dass das Unternehmen die Marktbedingungen genau beobachtet und letztendlich "Kostensteigerungen an die Verbraucher weitergeben" könnte. Tao schätzt die möglichen Zollauswirkungen auf bis zu 685 Millionen US-Dollar jährlich.
Während der Großteil der PlayStation-Hardware aus chinesischen Fabriken stammt, diversifiziert Sony aktiv seine Lieferkette und prüft Produktionsoptionen in den USA. Das Unternehmen hat strategisch drei Monate PS5-Lagerbestand in amerikanischen Lagern als Puffer gegen unmittelbare Zollauswirkungen angelegt.
Microsoft
Microsoft reagierte schnell auf die Zolländerungen. Am 1. Mai erhöhte das Unternehmen die Preise für die gesamte Xbox-Hardware, wobei die Xbox Series X jetzt für 600 US-Dollar verkauft wird. Da die meisten Xbox-Produkte in China hergestellt werden, gibt Microsoft diese zusätzlichen Kosten direkt an die Verbraucher weiter.
Der Technologieriese hat Vorteile in der Fertigungsflexibilität, nutzt bereits Anlagen in Mexiko für die Endmontage der Xbox und hat Berichten zufolge seit 2023 einen Teil der Produktion nach Vietnam verlagert. Microsoft hat auch bevorstehende Preiserhöhungen für First-Party-Xbox-Spiele bestätigt.
Nintendo
Nintendos Timing für die Ankündigung der Switch 2 fiel unglücklich mit der Umsetzung neuer Zölle zusammen. Nachdem das Unternehmen zunächst US-Vorbestellungen ausgesetzt hatte, um die Marktbedingungen zu bewerten, behielt es schließlich den Basispreis von 449 US-Dollar bei, erhöhte jedoch die Zubehörkosten um 5–10 US-Dollar pro Artikel.
Etwa ein Drittel der Switch-2-Produktion findet nun in Vietnam statt, obwohl der Großteil der Fertigung in China verbleibt. Nintendo erwartet, trotz wirtschaftlicher Unsicherheiten, 15 Millionen Einheiten im ersten Jahr der Konsole zu verkaufen.
Razer
Der Hersteller von Premium-Spieleperipherie betreibt den Großteil seiner Produktion in China, was ihn besonders zollempfindlich macht. Razer hat den US-Verkauf bestimmter Produkte, einschließlich seines Blade-16-Laptops, bereits vorübergehend eingestellt, als die Zölle bei 145 % ihren Höchststand erreichten.
Weitere Marken unter Zolldruck

Zahlreiche andere Spielemarken mit Produktionsstätten in China werden voraussichtlich ebenfalls Zollauswirkungen spüren:
- 8BitDo (China)
- ASUS (China/Taiwan)
- Corsair (Taiwan/China/Südostasien)
- Gigabyte (China/Taiwan)
- HORI (China)
- HP (China/Mexiko/Südostasien)
- Logitech (China/Taiwan/Südostasien)
- PowerA (China)
- Samsung (Global)
- SanDisk (Asien)
- Secretlab (China)
- Steelseries (China/Taiwan)
- Turtle Beach (China)
- Valve (China)